Wann gegen HPV impfen lassen?
Was ist eine HPV-Infektion und wie kann man sich davor schützen? HPV steht für Humaner Papilloma Virus und bezeichnet eine Viruserkrankung. Die Viren infizieren Epithelzellen der Haut und der Schleimhäute. Dies führt zu einem unkontrollierten tumorartigen Wachstum der betroffenen Zellen. Die Ansteckung wird durch Hautkontakt ausgelöst. Vorwiegend betroffen sind junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren, aber auch Männer können sich infizieren und dann als Überträger dienen.
Es gibt über 100 verschiedene Untergruppen an Papilloma-Viren. Die meisten sind für den Menschen unbedeutend. Sie treten als Hautwarzen an Händen oder Fußsohlen auf und heilen sehr schnell wieder ohne Komplikationen ab.
Sollte die Infektion im Genitalbereich erfolgen, können so genannte Genitalwarzen auftreten, die allerdings gutartig, aber sehr lästig und unangenehm sind. Diese werden vorwiegend aufgrund von Geschlechtsverkehr übertragen und sind durch Pinselungen bei leichtem Befall oder Operationen in stärkerem Ausmaß behandelbar. Die dritte Art stellt den für den Menschen gefährlichen Virustyp dar und wird als high-risk HPV-Typ bezeichnet. Das Hauptproblem dieses Typus besteht darin, dass er neuen Studien zufolge an der Entstehung von Gebärmutterhalskarzinomen beteiligt ist. Möglicherweise sind diese Viren auch für verschiedene Anal-, Scheiden- oder Peniskarzinome verantwortlich. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Personen mit einer geschwächten oder gestörten Immunabwehr, sowie bei Rauchern.
Die HPV-Infektion gehört zu der am häufigsten über sexuellen Kontakt übertragenen Infektionen. Bei Frauen bis 30 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit bei 25%, bei über dreißigjährigen immer noch bei 8%. Oftmals bleibt sie aber unbemerkt, da die Hautveränderungen nicht gut mit bloßem Auge zu erkennen sind. Manchmal bleiben die Viren auch wochen- oder monatelang inaktiv, bevor es zu einem Ausbruch der Erkrankung kommt.
Aufgrund der Krebsvorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen kann eine Infektion mit HPV sehr schnell festgestellt und eine dementsprechende Behandlung eingeleitet werden. Derzeit sind noch keine Therapiemöglichkeiten gegen Papillomaviren gegeben. Die Behandlung einer bereits erfolgten Infektion beschränkt sich auf chirurgische Eingriffe, Laserbehandlungen oder Verätzungen der betroffenen Hautpartien.
Aus diesem Grund ist eine Vorsorgeimpfung durchaus zu empfehlen. Es gibt mittlerweile verschiedene in Deutschland zugelassene Präparate. Seit 2006 gibt es den HPV-Impfstoff Gardasil®, seit 2007 Cervarix®, die zur vorbeugenden Immunisierung verwendet werden. Bei einigen Krankenkassen werden die Kosten dafür sogar übernommen.
Ärzte und die ständige Impfkommission raten jungen Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren sich impfen zu lassen. Diese Impfung schützt vorbeugend gegen eine Infektion, aber die regelmäßigenUntersuchungen beim Gynäkologen sollten trotzdem wahrgenommen werden, da eine Impfung nicht vor einem Gebärmutterhalskarzinom schützt. Damit kann auch keine bestehende Infektion behandelt werden, deshalb wäre es wichtig, einige Punkte zur Vorbeugung zu beachten.
Eine sehr wirkungsvolle Methode sich vor einer Ansteckung zu bewahren, wäre geschützter Geschlechtsverkehr. Ein Kondom kann helfen, den Kontakt zu den betroffenen Hautpartien einzuschränken. Es bietet allerdings keine hundertprozentige Garantie, da es sich bei dieser Infektion um eine Kontaktübertragung handelt, nicht wie bei der Gonorrhoe, die durch Körperflüssigkeiten übertragen wird. Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem positiven Befund gekommen sein, ist es wichtig, erst einmal Ruhe zu bewahren. Nicht alle Infektionen haben einen bösartigen Verlauf und es muss nicht zwangsläufig zu einem Karzinom führen. Ärzte und Apotheker können dann gut beraten.